Freitag 17. Juli 2020
Okt
2012
11

Papst eröffnete "Jahr des Glaubens"

 

Große Messe am Petersplatz zum Konzilsjubiläum und zur Glaubensjahr-Eröffnung - Benedikt XVI. ruft zu Neubelebung des Glaubens gegen "geistliche Verwüstung" auf

 

 

 

» Wortlaut der Predigt

 

 

Papst Benedikt XVI. hat bei einer großen Messe auf dem Petersplatz mit 400 Bischöfen am Donnerstag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren gedacht. Er rief in seiner Ansprache die Katholiken dazu auf, die vielen Zeichen "des Durstes nach Gott, nach dem letzten Sinn des Lebens", den die vom Christentum entfremdeten Menschen hätten, zu erkennen und das eigene Leben im Sinne eines Pilgerweges zu gestalten, bei dem man "nur das Wesentliche mitnimmt".

 

"In diesen Jahrzehnten ist eine 'geistliche Verwüstung' vorangeschritten. Was ein Leben, eine Welt ohne Gott bedeutet, konnte man zur Zeit des Konzils bereits aus einigen tragischen Vorfällen der Geschichte entnehmen. Heute aber sehen wir es leider tagtäglich in unserer Umgebung", analysierte der Papst. Von der Erfahrung der Wüste her, "von dieser Leere her, könnten die Christen aber wieder entdecken, welche Freude im Glauben liege und welche "lebensnotwendige Bedeutung für uns Menschen" er habe.

 

Benedikt XVI. erläuterte das "Jahr des Glaubens", das er am Konziljubiläumstag eröffnete und das bis zum Advent 2013 dauert. Das Glaubensjahr soll im Zeichen der Neuevangelisierung stehen. Das "Jahr des Glaubens" könne eine "Pilgerreise durch die Wüsten der heutigen Welt" sein, bei der man sich auf das Evangelium und den Glauben der Kirche stütze, sagte der Papst. An der Messe auf dem Petersplatz nahmen 80 Kardinäle und die Vorsitzenden nahezu aller Bischofskonferenzen teil. Anwesend waren auch 16 Bischöfe, die noch persönlich am Konzil teilgenommen hatten. Als Gäste waren das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel und der anglikanische Ehrenprimas Rowan Williams in den Vatikan gekommen.

 

Grundlage für die notwendige neue Evangelisierung müsse das "wahre Erbe" des Konzils sein. Man müsse wieder zum "Buchstaben" der Dokumente des II. Vaticanums zurückkehren, betonte der Papst. Das schütze vor den "Extremen anachronistischer Nostalgien einerseits und eines Vorauseilens andererseits und erlaubt, die Neuheit in der Kontinuität zu erfassen".

 

Das Konzil habe sich "nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen", hob der Papst hervor. Es wollte den Glauben an Christus als Mittelpunkt des Kosmos und der Geschichte sowie als Zentrum des christlichen Glaubens neu und zeitgemäß präsentieren. Wenn die Konzilsväter sich dabei zuversichtlich dem Dialog mit der modernen Welt geöffnet hätten, dann aus dem festen Vertrauen auf das sichere Fundament des christlichen Glaubens. Allerdings würden diese Grundlagen selbst heute mitunter in Frage gestellt, gab der Papst zu bedenken. Viele hätten die "herrschende Mentalität ohne Unterscheidungsvermögen" angenommen.

 

"Wir müssen in der Tat dem Heute der Kirche treu sein, nicht dem Gestern oder dem Morgen", sagte der Papst in seiner Predigt. Mit dem "Jahr des Glaubens" und der neuen Evangelisierung wolle man nicht nur ein Jubiläum ehren. Vielmehr sei diese Neuevangelisierung heute notwendiger als noch vor 50 Jahren.

 

Wie bei der Konzilseröffnung am 11. Oktober 1962 zogen die Synodenbischöfe in langer Prozession durch das Bronzetor des Apostolischen Palastes über den Petersplatz. Zuletzt folgte Papst Benedikt XVI. Anders als der Konzilspapst Johannes XXIII., der vor 50 Jahren auf einem Tragsessel durch das Menschenspalier getragen wurde, schloss sich Benedikt XVI. dem Zug der Kardinäle, Patriarchen und Bischöfe im offenen Jeep an.

 

Quelle: Kathpress

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