Jahr zur Glaubensweitergabe nutzen

St. Pöltner Bischof bei Berufungswallfahrt nach Maria Langegg: Kirche braucht Menschen, die ihre Berufung als Priester oder auch als Eheleute leben

Bischof Klaus Küng hat die Katholiken dazu aufgerufen, das gegenwärtige "Jahr des Glaubens" als Gelegenheit zur aktiven Glaubensweitergabe zu nutzen. Möglichkeiten seien u.a. die gezielte Einladung von Freunden zu Sonntagsgottesdiensten. Zugleich solle der Bitte um neue geistliche Berufungen Platz eingeräumt werden, so Küng bei einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Langegg. Jeder Katholik müsse sich die Frage stellen: "Wie bemühen wir uns, den Glauben weiterzugeben?"

Der Gottesdienst bildete den Abschluss der heurigen diözesanen Berufungswallfahrt von der Ferdinandwarte zur Langegger Wallfahrtskirche. Unter den Teilnehmern der Wallfahrt waren neben Bischof Küng auch der Göttweiger Abt Columban Luser und der St. Pöltner Bischofsvikar Gerhard Reitzinger. Die Wallfahrt stand heuer unter dem Motto "glauben.komm".

Bischof Küng unterstrich weiters, dass die Bitte um geistliche Berufungen keine "Art von Feigenblatt" sein dürfe, die von der persönlichen Verantwortung für den eigenen Glauben dispensiere. Auch wer seiner Berufung zur christlichen Familie und Ehe nachgehe, sei ein Hoffnungsträger für die Kirche und den Glauben, so Küng.

Gedacht wurde bei der Wallfahrt insbesondere des Seligen "Sühnepriesters" Jakob Kern (1897-1924), dessen Gedenktag der 20. Oktober ist. Kern war 1998 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen worden, nachdem er im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wurde und diese ihn lebenslang quälende Verletzung schließlich als "Sühneopfer" begriff. Am 20. Oktober 1924 starb Kern, der seit 1920 im Stift Geras gelebt und gewirkt hatte. Kern sei ein Vorbild an gelebter Berufung gewesen, so der Papst bei der Seligsprechung: "Trotz schwerster Krankheit ist er seiner Berufung gefolgt und damit zu einem nachahmenswerten Vorbild geworden."

Quelle: Kathpress