Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) war zweifellos das größte, wichtigste und einschneidendste kirchliche Ereignis des 20. Jahrhunderts. "Wir hielten die Zeit für reif", schrieb Papst Johannes XXIII. in seiner Konstitution "Humanae salutis" am 25. Dezember 1961, "der katholischen Kirche und der Menschheitsfamilie die Möglichkeit eines neuen Ökumenischen Konzils zu schenken".
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Eröffnet wurde das Konzil schließlich am 11. Oktober 1962 - genau vor 50 Jahren. Grund genug also, das kommende "Jahr des Glaubens" mit diesem Ereignis zu verbinden, sollte das Konzil doch zum wichtigsten kirchlichen Ereignis des 20. Jahrhunderts werden. Mit seinem "aggiornamento", also der Öffnung der Kirche hin zur Welt, leitete es umfangreiche Reformen der katholischen Kirche ein: etwa eine Liturgiereform (muttersprachliche Gottesdienste), die Anerkennung der Religionsfreiheit, die Forcierung des ökumenischen Dialogs sowie des Dialogs mit den nichtchristlichen Religionen.
Das Konzil war die bisher letzte Versammlung, bei der alle katholischen Bischöfe gemeinsame Beschlüsse fassten. Die Konzilsväter, unter ihnen auch zahlreiche österreichische Diözesanbischöfe mit Kardinal Franz König und dem Salzburger Erzbischof Andreas Rohracher an der Spitze, saßen auf im Petersdom aufgestellten Tribünen und diskutierten auf Latein.
Auch in Österreich wird die Erinnerung an die Konzilseröffnung bei zahlreichen Veranstaltungen mit dem Start des "Jahres des Glaubens" verknüpft. Bereits am 7. Oktober feiert etwa Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen gemeinsam mit Bischof Klaus Küng und Weihbischof Anton Leichtfried um 15 Uhr eine feierliche Vesper im Dom von St. Pölten mit der auch das "Jahr des Glaubens" in der Diözese St. Pölten eröffnet wird. In Salzburg nimmt Erzbischof Alois Kothgasser am 10. Oktober an einem Festakt zum Konzilsjubiläum in der Pfarrkirche Brixen im Thale teil, bei der der Innsbrucker Theologe Roman Siebenrock referieren wird und Zeitzeugen der Konzilszeit zu Wort kommen. Im Linzer Mariendom gibt es am 11. Oktober um 18.15 Uhr einen Festgottesdienst aus Anlass des 50. Jahrestages der Eröffnung des Zweiten Vatikanums.
In den kommenden Wochen und Monaten steht das Konzil dann im Mittelpunkt des Programms zahlreicher Vortragsreihen an Universitäten, in kirchlichen Bildungshäusern, aber auch bei den "Theologischen Kursen". Der vermutlich wichtigsten österreichischen Stimme beim Zweiten Vatikanum können Interessierte am 11. Oktober bei einem "Tag der offenen Tür" im Wiener Kardinal-König-Archiv (1., Wollzeile 2) nachspüren. Von 11 bis 15 Uhr sind dort u.a. Originaltexte von Eingaben des Kardinals während des Konzils und andere Gegenstände aus dem Konzils-Nachlass Königs ausgestellt. (» Termine)
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Kathpress-Konzils-Archiv
Allgemeinen Infos über das "Jahr des Glaubens", den Zusammenhang mit dem Konzils-Jubiläum und geplante Programmpunkte in den österreichischen Diözesen.
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Zentrale Konzilstexte - quergelesen
In den vier Sitzungsperioden erarbeiteten die Konzilsväter 16 Dokumente: vier Konstitutionen, neun Dekrete und drei Erklärungen. Die wichtigsten Dokumente hier in einer kurzen Zusammenschau.
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Konzilsdokumente
Sämtliche Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils - geordnet und elektronisch aufbereitet oder wahlweise auch als pdf abrufbar.
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Die Konzils-Sessionen im Überblick
Das Konzil erstreckte sich über vier Sessionen, die jeweils zwei bis drei Monate dauerten. Ein Überblick über die zentralen Themen und Dokumente der einzelnen Sitzungsperioden.
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Kardinal König: Bilanz des Konzils
Vortrag von Kardinal Franz König im Rahmen einer Veranstaltung des Katholischen Bildungswerkes im Auditorium Maximum der Universität Wien am 17. Jänner 1966
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